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EBSW – Wort auf den Weg 3/2023

Liebe Leserinnen und Leser!

„Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“
(Lukas 2,14)

Diese Worte aus dem Lobgesang der Engel in der Weihnachtsgeschichte werden wir in den Gottesdiensten an Weihnachten wieder hören. Sie sprechen hinein in unsere Ängste und unsere Sehnsucht nach Frieden angesichts des Kriegs in der Ukraine und des Überfalls der Hamas auf Israel mit seinen Folgen. Da muss man doch zugeben: Vom Frieden ist in unserer Welt nichts zu sehen.

Sehnsucht nach Frieden hatten die Menschen auch in der Zeit, als Jesus geboren wurde. Zwar hat man den römischen Kaiser Augustus als den großen Friedensbringer verehrt. Aber der Friede, den er brachte, beruhte auf Macht und Gewalt und auf der Unterdrückung der Völker. Es war der Friede der Sieger und nicht ein Frieden für die Menschen, die der Krieg in Leid und Not und Verzweiflung gebracht hat.

Manfred Siebald hat den Unterschied zum in der Weihnachtsbotschaft verheißenen Frieden in einem Lied so ausgedrückt:

Nicht jenes Warten, wenn die Waffen schweigen,
wenn sich noch Furcht mit Hass die Waage hält,
wenn sich Verlierer vor den Siegern beugen,
nicht der Friede dieser Welt.

Nicht die Mächtigen dieser Welt erfahren zuerst von diesem Frieden, sondern einfache Hirten auf den Feldern von Bethlehem. Sie hören zuerst die Botschaft: „Euch ist heute der Heiland geboren.“

Der Friede, von dem die Engel singen, ist mit Jesus in diese Welt gekommen. Er beginnt im Stall von Bethlehem und wird vollendet durch Jesu Tod am Kreuz von Golgatha. Es ist ein Friede ohne Macht und Gewalt.

Jesus ist unser Friede, heißt es im Epheserbrief. Denn er hat uns mit Gott versöhnt durch seinen Tod am Kreuz. Die Verheißung dieses Friedens gilt den Menschen seines Wohlgefallens. In der katholischen Tradition wurde übersetzt: „Den Menschen, die guten Willens sind.“ Aber dann wäre ja der Friede Gottes vom menschlichen Verhalten abhängig. Nein, Wohlgefallen meint das Erbarmen Gottes und seine Liebe zu uns Menschen.

Diese Liebe Gottes will unser Herz erreichen und in unser Leben einziehen. Wenn Gottes Friede unser Herz erfüllt, werden wir bewahrt vor Misstrauen, Feindschaft und Hass gegen andere Menschen.

Manfred Siebald hat diesen Frieden so beschrieben:

Der tiefe Friede, den wir nicht verstehen,
der wie ein Strom in unser Leben fließt,
der Wunden heilen kann, die wir nicht sehen,
weil es Gottes Friede ist.

Nur dieser Christusfriede hat Bestand, hat Dietrich Bonhoeffer gesagt. „Wer den Frieden Jesu Christi empfängt, der braucht sich nicht mehr verwirren und Furcht einjagen zu lassen, wenn die friedlose Welt in Aufruhr gerät.“

In diesem Frieden können wir getrost und voller Hoffnung unseren Weg gehen, im Vertrauen, dass Gott diese Welt und unser Leben in seiner Hand hält und zum Ziel bringt. Er wird diese Welt einmal neu schaffen. Dann wird der Friede Christi endgültig herrschen.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen ein gesegnetes und friedvolles Weihnachtsfest!

Ihr Dr. Werner Schmückle

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© 2014 by EBSW | Zuletzt geändert am: 18.4.2024