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EBSW - Wort auf den Weg 1/2013

Liebe Mitglieder und Freunde des EBSW,

es war nach einem längeren Urlaub. Ich setzte mich nicht gleich, aber doch einen Tag später an meinen PC, um zu sehen, wer mich in den letzten Wochen mit einer Email beglücken wollte. Wie gut, dass ich auf meinem PC einen Spamfilter (Spam= unerwünschte Mail, z.B. Werbung) installiert habe, der mir den übergroßen Berg an Müll-Mails gleich herausfiltert. Klappt alles prima. Ich freue mich, dass mein Computer nach langer Zeit so problemlos seine Arbeit wieder aufnimmt.

Kaum gedacht, schaltet er sich von alleine aus. Zuerst wird der Bildschirm schwarz, dann erscheint auf wunderschön hellblauem Hintergrund eine Information in weißer Schrift: „Um Schaden von der Festplatte abzuwenden, wurde das Betriebssystem heruntergefahren.“ Na, so was! Als Computerlaie schaue ich ganz schön blöd auf die Mattscheibe. Ich starte den PC neu, aber immer wieder grüßt mich die überaus gut gemeinte Nachricht, die mich fast zur Weißglut bringt.

Im Nachhinein: Wie dumm war ich doch, dass ich Tage brauchte, um einen Fachmann anzurufen und ihn um Hilfe zu bitten.

Als ich so frustriert vor meinem kranken PC sitze, fällt mir innerlich so manches wie Schuppen von den Augen:
Kaum zu glauben, dass ich oft so lange warte, bis ich mit einer Sorge, mit einem Knoten in meinem Hirn, mit einer Krankheit meines Herzens zum Fachmann gehe, zu dem, der mich kennt und ganz genau weiß, wie die inneren Prozesse in mir laufen, der mich erschaffen hat und mich liebt, zu meinem Vater im Himmel. Da laboriere ich tagelang an einer Sache herum, doch oft hätte „ein Anruf“, ein Gebet genügt, und Gott hätte Licht in meine verworrenen Gedanken bringen können.

Die zweite Erleuchtung: der Spamfilter, der alle Müllmails gleich in einen Mülleimer bugsiert. Wie viel Müll produziert mein Hirn, auch mein Herz an jedem Tag! Und mit wie viel Müll – nicht nur Spammails – werde ich tagtäglich über meine Sinne „zugeschüttet“. Ich bitte Gott, dass sein Wort, die Bibel, so eine Art Filter ist, der mir hilft zu sortieren, was wichtig, richtig und gut und was Müll ist, der meine Seele verschmutzt und mich krank macht. Aussortieren und wegwerfen. Das will ich mit dem Qualitätsfilter Bibel immer mehr lernen.

Und schließlich: Gäbe es doch so etwas wie einen Virenscanner für mein Herz, für mein ganzes Leben. Wie oft nistet sich Kaputtmachendes, Zerstörerisches, Lähmendes, etwas, was langsam anfängt in mir zu fressen, in mir ein. Gäbe es doch ein Programm, das man einfach „drüberlaufen“ lässt, und das Böse wird eliminiert. Nein, so einfach und „technisch“ geht’s im wirklichen Leben leider nicht. Aber es gibt den Sohn Gottes, Jesus Christus, der uns in seiner Gegenwart zusagt: „Steh auf und geh!“ Und: „Dir sind deine Sünden vergeben!“ So hat er es einmal mit einem Gelähmten gemacht. So will er es heute vom Himmel her tun, nachdem er für uns gestorben und von den Toten auferstanden ist. Nicht ganz so simpel, aber höchst wirksam, wenn wir in seiner Gegenwart mit ihm leben.

Auf was einen so ein „kranker“ Computer alles bringen kann!

Pfarrer Reinhard Sayer, Malmsheim

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